Heute, vor fünf Jahren, wurde Amed Ahmad in Bonn beerdigt.

Und wieder ist ein Jahr vergangen, seit man den unschuldigen 26 jährigen Amed aus seinem Leben gerissen hat. Kommt um 17 Uhr zum gemeinsamen Gedenken vor den Düsseldorfer Landtag. 5 Jahre gemeinsam gedenken – solidarisch kämpfen.

Aufruf: “Unsere Forderungen lauten Gerechtigkeit, Gerechtigkeit und Gerechtigkeit. Wir werden nie aufhören, nach den Mördern von unserem Sohn zu fragen. Wir nutzen das Wort Mörder, weil Menschen Amed getötet haben oder seinen Tod verursacht haben.“ – Eltern von Amed Ahmad

Amed Ahmad ist im Juli 2018 nach gezielter Manipulation seiner Datensätze in Geldern durch die Polizei inhaftiert worden. Am 29.09.2018 starb er mit 26 Jahren in Gewahrsam in der JVA Kleve durch einen bislang ungeklärten Brand.

Der Tod von Amed Ahmad wurde billigend in Kauf genommen. Schon lange vor Ameds Verhaftung wurde er in Geldern durch Polizei und Ordnungsamt mehrfach entrechtet. Man versuchte ihm erfolglos Straftaten anzuhängen. Die Polizei in Geldern wusste, dass Amed seit dem 6. Juli 2018 zu Unrecht in Haft saß und ihm ein Haftbefehl durch Datenmanipulation angehängt wurde. Ihnen werfen wir die rechtswidrige und bewusste Inhaftierung von Amed vor. Den Beamten in der JVA Kleve werfen wir unterlassene Hilfeleistung vor. Man hat Amed Ahmad nicht ernst genommen, als er mehrmals sagte, dass er nicht der Gesuchte sei. Seinen Notruf während des Brandes wurde viel zu lang ignoriert, sodass Amed am 29.09.2018 an den Folgen seiner Brandverletzungen starb.

Amed Ahmads Inhaftierung und sein staatlich verschuldeter Tod ist ein bundesweiter Skandal! Wir fordern weiterhin Aufklärung, Gerechtigkeit und Verantwortungsübernahme durch den Staat. Aber wir wissen auch: auf den Staat ist kein Verlass! Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zog vorhersehbar das Fazit: es handele sich lediglich um „tragische Einzelfehler“. Alle weiteren Ermittlungen wurden eingestellt. Denn es wurde nie nach (institutionell) rassistischen Motiven gefragt. Geplant ist nun eine Dienstaufsichtsbeschwerde an das Justizministerium.

Was man Amed angetan hat, die pauschale Kriminalisierung von migrantisierten Jugendlichen, die Täter-Opfer-Umkehr – rassistische Polizeigewalt – sind kein Einzelfall. Unsere Forderungen lauten: Aufklärung, Gerechtigkeit und strukturelle Veränderungen! Solidarität mit allen von Rassismus Betroffenen! Kein Vergeben, kein Vergessen!

Dazu kommt unser Appell an den Petitionsausschuss des Bundes: Seit Jahren fordern wir, dass zwei weitere Geschwister von Amed Ahmad in die Bundesrepublik einreisen können. Jeden Tag bangt die Familie um deren Überleben. Der Staat ist in der Pflicht und doppelten Verantwortung, die Familienzusammenführung als Teil der Wiedergutmachung umzusetzen.


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