In Gedenken an Georgios Zantiotis. Am 1. November 2021 starb der 25-jährige Georgios Zantiotis nach brutaler Gewalteinwirkung und mehrmaligen gewaltsamen Blutentnahmen im Wuppertaler Polizeigewahrsam. Die Ergebnisse der unabhängigen, durch die Familie in Auftrag gegebenen Autopsie, lassen den Schluss zu, dass es sich um einen rassistisch motivierten „Gewahrsamstod“ handelt. Die öffentliche Kriminalisierung durch Innenministerium und Oberstaatsanwaltschaft, dass Georgios alkoholisiert und unter Drogen gewesen sei, konnte ebenfalls durch das unabhängige toxikologische Gutachten widerlegt werden. Die Ermittlungen wurden trotzdem, wie so oft, eingestellt.
Georgios Familie fordert weiterhin schlüssige und substanzielle Erklärungen für den Tod des 25-Jährigen.
Aus der Stellungnahme der Familie: „Nach all dem ist unser Vertrauen in die Justiz und das System erschüttert. Unsere Fragen sind immer noch nicht beantwortet. […] Wo bleibt die Gerechtigkeit? Der Schmerz, der unserer Familie zugefügt wurde, ist unerträglich. Er hat unsere Seele zutiefst verletzt. All diese Menschen, die unseren Schmerz verstehen und mitfühlen, geben uns den Mut und die Kraft, die wir brauchen. Ohne sie wären wir heute nicht in der Lage, an den Punkt zu gelangen, an dem wir heute sind. Dafür sind wir ihnen aus tiefstem Herzen dankbar. Wir müssen herausfinden, wie er gestorben ist. Es ist es wert, für Georgios und sein Andenken, für ein einziges Leben, Georgios Leben.
Uns quält permanent die Frage, wie Georgios seine letzten Minuten verbracht hat. Wir können nie mehr erfahren, was seine letzten Worte waren. Nach all dem, was wir erlebt haben und im Nachhinein über andere ähnliche Fälle lernen mussten, können wir nur eines sagen: Das Polizeireviere in Deutschland gefährliche Orte sind. Niemand wird dich hören. Sie kümmern sich nicht um deine körperliche und geistige Gesundheit. Zufällige Ereignisse sollten in Bezug auf dein Leben nicht akzeptiert werden. Sie töten, und das ist nicht hinnehmbar. Sie quälen nicht nur die Seelen, die gehen, sondern auch die Familien, die zurück bleiben.“

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