Pressemitteilung: Deutscher Staat muss doppelte Verantwortung für Familie Ahmad übernehmen! Wir fordern sofortige Familienzusammenführung!
Zur Erinnerung: Der Sohn der Familie Ahmad, Amed Ahmad, ist im Juli 2018 ohne eigenes Verschulden und durch bewusste Manipulation seiner Personaldaten in Geldern durch die Polizei über mehrere Wochen widerrechtlich inhaftiert worden. Am 29.09.2018 brach in seiner Zelle aus bislang ungeklärten Gründen ein Feuer aus. Er starb zwei Woche später an den Folgen der Brandverletzungen.
Ordnungsamt und Polizei in Geldern hatten ihn für vogelfrei erklärt und durch willkürliche Maßnahmen entrechtet. Amed Ahmads illegale Inhaftierung und sein staatlich verschuldeter Tod sind ein länderübergreifender Polizei– und Justizskandal! Er wurde Opfer von institutionellem und strukturellem Rassismus, für den bislang niemand zur Verantwortung gezogen wurde. Die „Initiative Amed Ahmad“ unterstützt die Familie in ihrer Forderung nach Aufklärung, Gerechtigkeit und Verantwortungsübernahme durch den deutschen Staat.
Die Tochter der Familie Ahmad steht nach dem Erdbeben vor dem Nichts! Jede kurzfristige Hilfe zählt, weshalb wir einen Spendenaufruf gestartet haben. Langfristig fordern wir eine Familienzusammenführung für Familie Ahmad sowie eine schnelle Umsetzung der Visumserleichterung für alle Betroffenen!
Die Tochter der Familie Ahmad, Rafarin Ahmad, 28 Jahre alt, lebt seit Jahren in extremer Armut mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Türkei. Durch das katastrophale Erdbeben hat die Familie alles verloren. Sie sind obdachlos und müssen, wie so viele andere Familien, unter Kälte und Hunger in einem Camp ausharren. Ihr kurzfristiges Ziel ist es, im Westen der Türkei wieder auf die Beine zu kommen und Arbeit zu finden. Durch den Krieg, und spätestens durch das Erdbeben, fehlen der Familie wichtige Ausweisdokumente, die für ein Visum benötigt werden.
Neben der Tochter in der Türkei, befindet sich ein weiterer Sohn, 27 Jahre alt, seit Jahren mit seiner Familie in einem UNHCR-Camp im Irak. Seit Jahren fordert die Familie, bislang ungehört, dass die beiden Kinder in die Bundesrepublik einreisen können. Wir und die Familie Ahmad sehen hier den Staat in der zwingenden Pflicht und in der doppelten Verantwortung, die Forderung der Eltern nach einer Familienzusammenführung als Teil einer Wiedergutmachung des ihnen widerfahrenen Unrechts durch den deutschen Staat umzusetzen. Amed Ahmad ist durch staatliches Handeln in der JVA Kleve ums Leben gekommen. Die Grundvoraussetzung für den Prozess der Heilung ist, dass beide Kinder wieder mit der Familie vereint werden. Eine deutliche Visumserleichterung oder eine politische Entscheidung muss sofort getroffen werden!
Gleichzeitig bitten wir um Spenden für die Familie von Rafarin Ahmad in der Türkei. Sie stehen vor dem Nichts, haben kein Geld mehr und müssen ihr Leben mit den zwei Kindern von Null aufbauen. Unser Mitgefühl gilt allen, die ihre Liebsten bei dem Erdbeben verloren haben und derzeit vor dem Nichts stehen. Ihnen gilt unsere Solidarität, verbunden mit der Forderung nach unkomplizierten Familienzusammenführungen und Bleiberecht. Wir rufen zu Spenden an Organisationen in den betroffenen Gebieten auf. Die Politik muss unbürokratische Lösungen für alle Betroffenen des Erdbebens finden! Wir sind skeptisch, dass selbst geringe Hürden für die Betroffenen des Erdbebens unüberwindbar sein werden.
Gerne stellen wir bei Rückfragen den Kontakt zu Familie Ahmad her.
Initiative Amed Ahmad

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